Die Veltens 01- Rebengold - Historisch by Ellin Carsta

Die Veltens 01- Rebengold - Historisch by Ellin Carsta

Autor:Ellin Carsta [Carsta, Ellin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historischer Roman
Herausgeber: Amazon Publishing
veröffentlicht: 2018-10-13T16:00:00+00:00


14. KAPITEL

Isabel war überrascht, als der Vogt drei Tage später höchstselbst bei ihr vorstellig wurde und nicht nur einen seiner Büttel geschickt hatte. Und er kam nicht allein, sondern in Begleitung des Advocatus. Sie hatte die beiden vom Weinberg aus zu ihrem Haus gehen sehen, woraufhin sie ihre Arbeit einstellte und sich eilte, ebenfalls dorthin zu gelangen.

»Gott zum Gruße!«, sagte der Vogt, als er sie herbeieilen sah.

»Gott zum Gruße, Vogt, Advocatus! Bitte folgt mir.«

Die Männer betraten hinter ihr das Haus. Rasch strich sie sich die Haare zurück und befreite ihr Kleid vom Staub der Hänge.

»Kommt hier herein und nehmt Platz.« Sie deutete auf das Esszimmer, ging dann aber selbst zur Küche hinüber. »Reusin, wir haben zwei Gäste. Bitte trage auf.«

Reusin versprach es und stellte sogleich drei Becher und einen Krug bereit. Isabel ging zum Esszimmer hinüber und Reusin folgte ihr einen Moment später nach. Zu dem Wein hatte sie noch ein Brett mit Schinken und Brot bereitgelegt.

»Bitte, greift zu«, bot Isabel an.

»Habt Dank. Wir sind hier, um mit Euch über Euren Gatten zu sprechen.«

»Das dachte ich mir.«

»Und es geht um den Besitz des Weinberges«, sagte der Advocatus. »Der Vogt sagte mir, dass es Unklarheiten darüber gibt, wem was gehört. Ich werde Euch hier gern weiterhelfen.«

»Das weiß ich zu schätzen«, dankte Isabel.

»Dann lasst uns dies zuerst besprechen. Es stellt sich folgendermaßen dar: Augustin Schonau hat den Weinberg für Euch gekauft.«

Sofort widersprach Isabel: »Nein! Ich habe den Weinberg vom alten Heinrich gekauft.«

Der Advocatus schüttelte bedauernd den Kopf. »Das stimmt leider nicht. Womöglich dachtet Ihr, Ihr hättet ihn gekauft. Doch ein solches Geschäft hätte keine Wirksamkeit gehabt. Ihr seid nun einmal eine Frau.«

Isabel wollte erneut einen Einwand erheben, doch der Advocatus gebot ihr mit einer Geste, ihn weitersprechen zu lassen. »Der Erwerb wäre Euch nicht möglich gewesen, deshalb hat Augustin den Weinberg gekauft und in der Urkunde verfügt, dass Ihr diesen bestellen sollt und jährlich einen Teil der Einnahmen zur Rückzahlung des Geldes zu verwenden habt.«

»Und wenn alles zurückgezahlt ist?«

»Dann wollte Augustin Euch den Weinberg übertragen, denn dann wäre es kein Kauf. Nur so konnte er das Gesetz einhalten und doch das tun, was für Euch das Beste ist. Ich muss gestehen, dass ich dachte, Augustin hätte das mit Euch besprochen.«

Isabel kaute auf ihrer Lippe. »Nein, das hat er nicht. Doch ich glaube, den Grund hierfür zu kennen. Er wollte mir das Gefühl geben, einen eigenen Weinberg zu haben, und mit der Urkunde, durch die ich auf der Übertragung nach vollständiger Zahlung bestehen konnte, war ich sicher.«

Der Advocatus nickte. »Genau das hat Augustin bewogen, so zu handeln.«

»Also hat der Weinberg nie mir gehört?«

»Nein. Er gehörte Augustin und ist mit dessen Tod auf Gunter übergegangen.«

»Also schulde ich jetzt tatsächlich Gunter das Geld?«

»Nun, genau genommen, schon.«

Ihr Gesicht hellte sich auf. »Damit wäre doch wieder alles so, wie Augustin es wollte.«

Der Advocatus verzog das Gesicht. »Nicht ganz. Aufgrund Eurer Heirat könnt Ihr nicht mehr auf der Übertragung bestehen, weil Gunter als Eurem Gatten ohnehin alles gehört, was vormals das Eure war.« Er hob den Zeigefinger. »Doch damit seid Ihr auch aus der Verpflichtung heraus, das Geld zurückzuzahlen.



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